Dr. Schiefer hat am Samstag, den 27.02.16 auf der Tagung „Künstliche Intelligenz“ der evangelischen Akademie in Bad Herrenalb vorgetragen.

„Wie weit dürfen wir dem Computer das Denken überlassen?“ Das war die Frage, mit der sich Referenten und Konferenzteilnehmer auseinandersetzten.

Das Team rund um Dieter Heidtmann, leitender KDA Pfarrer und Studienleiter der evangelischen Kirche Baden und Jürgen Gottstein, den Vorsitzenden des Verbands Ingenieure für Kommunikation, haben einen interessanten Strauß von Themen und Experten auf die Agenda genommen. So spannte sich der Diskussionsbogen vom Haushaltsroboter für die alternde Gesellschaft, über das autonom fahrende Auto, bis zum Kleinstsatelliten, der den Raumfahrtmüll vom Himmel holt.

Speziell beim autonomen Fahren befürchtete man einerseits den totalen Kontrollverlust in einem autonom durch die Gegend sausenden „Spacetaxi“ und begrüßte andererseits die menschen-freundliche und dank Vorausschau geradezu hellseherisch anmutende Unfallvermeidungs-chance.

Dr. Schiefer konnte vermitteln, dass es zwar noch ein weiter Weg ist, bis viele Autos vollkommen autonom fahren können. Andererseits ganz nach dem Gusto „Ziele auf die Sonne, um den Mond zu erreichen!“, ist das Oberziel vollautonomen Fahrens quasi der gespannte Expander zur schnelleren Erreichung von Zwischenzielen. Diese können dazu beitragen, den Tiefststand von ca. 3500 Unfalltoten in Deutschland, der 2014 erreicht wurde, weiter zu reduzieren.

Schiefer erinnert daran, dass schon das allseits bekannte Antiblockiersystem ein kleines Stück autonomen Fahrens ist. Der Computer nimmt dem Fahrer – zumindest temporär – die Hoheit über das Bremspedal ab. Der in immer mehr Autos vorkommende Notbremsassistent geht noch einen Schritt weiter, indem er gegebenenfalls sogar selbst die Gewaltbremsung einleitet, spätestens wenn es die einzige Möglichkeit ist, dem sicheren Aufprall zu entgehen.

Dass das Auto für den Individualverkehr kurzfristig das Lenkrad komplett verlieren würde, daran wollte in Bad Herrenalb niemand glauben, zumal ja auch Referent Schiefer deutlich machte, dass im dichten Verkehr von Hanoi (oder vielen anderen verkehrsbelasteten Metropolen) das autonome Auto eher überfordert ist. Wie ein scheues Reh wird es langsam oder bleibt sogar stehen, einfach um sicherzustellen, dass keine Kollision passiert.

Passend zum Thema veröffentlichten mehrere Presseagenturen am gestrigen Dienstag, dass die lokalen Behörden im Bereich des Silicon Valley darüber nachdenken, ob zu langsames Fahren geahndet werden soll. Relativ oft fallen teilautonome Google-/Apple Entwicklungsautos beim derzeitigen technischen Stand dadurch auf, dass sie im dichten Verkehr eher zur behindernden „Wanderdüne“ degenerieren, als zum rasenden Roboter.

Bildquelle: AtTrack GmbH.

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